Integrative Zahnheilkunde (Archiv)

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Kompartiment-Physiologie

Von Christoph Arlom

Die komplementäre Physiologie und Medizin bietet einen seit der Auslobung von Segmentphysiologie durch den Nobelpreis 1995 neuen Ansatz innerhalb des Matrixnetznetzes des Grundsystems. Dieser neue Ansatz wird als Kompartiment-Physiologie beschrieben.

Kompartimente sind ubiquitär. In der Physiologie und Pathophysiologie lassen sich bei makro- und mikromorphologischer Differenzierung innere Körperoberfläche, Grundsystem, Organe, vasale Verbindungen, Zellen, Fortsätze dieser Kleinstteile wie Mitochondrien und andere Organellen und auch toxikologische Einflüsse als Kompartimente bezeichnen. Ein Odonton, ein Zahn mit Zahnhalteapparat und seiner unmittelbaren Umgebung (Gingivalfurchen, Sulkus-Fluid-Flow-Rate, Approximalräume und an sie gebundene Speichelflüsse), ist ein Kompartiment mit Subkompartimenten.

Die Kompartimente können klassifiziert werden in strukturell-anatomische, vasal-endokrine, vegetativ-cerebrale und physikalisch-informative Subkompartimente. Zu letzteren können die Meridiane gezählt werden. Die Subkompartimente sind nicht hierarchisiert und bestehen in einer horizontalen Dimension nebeneinander. Eine Aussage über eine Wertigkeit der Systeme lässt sich vermutlich nicht treffen. Untereinander sind sie auf mannigfaltige Weise miteinander vernetzt. Unzählige, kontinuierlich ablaufende Materie- und Energieaustauschprozesse führen zu Reglungs- und Rückkopplungsprozessen. Im Physiologischen bedeutet das Gesundheit. Syntropische Empfindungsstörungen können entstehen, wenn physische oder psychische Noxen und Stressoren die Interaktion der Subsysteme und deren Ordnung stören. In Abhängigkeit zur zeitlichen Komponente und individuellen Immuntoleranz können sich Erkrankungen manifestieren. Die Gleichwertigkeit der Subkompartimente wird aufgehoben. Wenn der Begriff Kompartiment-Pathophysiologie auf die Konstitution eines Individuums anwendbar ist, lässt sich eine für den Einzelnen ergebene vertikale Dimension eruieren. Die gestörten Subsysteme/Kompartimente können andere in einer Hierarchie dominieren.

Spranger (2004) interpretiert nach Zetkin/Schaldach ein Kompartiment als einen ökologisch, morphologisch, funktionell oder wechselseitig kompatiblen Reaktions-Raum unterschiedlicher physikalischer Zustände, dessen Inhalt durch in der Einzelbetrachtung eindeutig bestimmbare Zusammensetzung charakterisiert ist und in regulierenden Wechselwirkungen mit angrenzenden Räumen steht.

Nach Zetkin/Schaldach (1985) ist ein Kompartiment ein morphologisch und funktionell eindeutig zu definierender Raum, dessen Inhalt durch eine bestimmte Zusammensetzung charakterisiert ist und der in regulierbaren Wechselwirkungen mit angrenzenden Räumen steht, zum Beispiel zelluläre Kompartimente, mitochondriales, extra- und intrazelluläres Kompartiment.

Meridian-Kompartiment

Vorausgesetzt, die Meridiane haben eine eigene Physiologie als Kompartiment, dann sind sie über die Akupunkturpunkte vernetzt mit anderen Funktionen und anderen Subkompartimenten. Jede Veränderung in einem Akupunkturpunkt kann einen fortgeleiteten Axonreflex unter Beteiligung der zugehörigen segmental-reflektorischen Komplexe auslösen (Heine 1996). Dies korrespondiert mit der, vom Staatlichen Amt für Traditionelle Chinesische Medizin in Peking, dargestellten Verknüpfung der Anfangs- und Endpunkte der Meridiane mit spezifischen Ästen des sensiblen Nervensystems. Nach Heine haben die Akupunkturpunkte Organcharakter, die sie als Verschaltung von Reizen in die Grundregulation erscheinen lässt.

Zum einen wirken Akupunkturpunkte somit auf das Meridiansystem, zum anderen in das System der Grundregulation. Umgekehrt werden umweltbedingte Kontaminationen der extrazellulären Matrix über Akupunkturpunkte auf das Meridiansystem einwirken. Die Meridian-Funktionskreise greifen ineinander. Somit können psychische und psychische Stressoren in Abhängigkeit zur Immuntoleranz eines Individuums, einer Latenzzeit und der psychischen Stabilität auf beide Systeme einwirken. In der Entstehung von Fachgebieten wie der Psycho-neuro-endokrino-Immunolgie spiegelt sich in der Medizin die Komplexität der Kompartiment-Physiologie.

Autor

Christoph Arlom

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